Verletzung ohne Namen
Nicole Pruckermayr, 2009
Wie viel Schutz gewährt die Öffentlichkeit eigentlich und wem gewährt sie ihn? Wer ist wo und wie sichtbar und hat welche Position inne?
Ein Mensch, der sich verwandelt, kafkaesk, wie ein Käfer am Boden liegend, halb Tier halb Mensch, lebendig, aber verändert und ohne Halt: ist dies eine Attraktion ohne Sinn? eine Entblößung?
Die Person ist einerseits dominant sichtbar und andererseits völlig versteckt – sie ist anonym, bleibt dabei jedoch verletzlich. Sie scheint verletzt zu sein und Hilfe zu brauchen, und ist der Willkür der Masse ausgeliefert. Sie ist aber auch sich selbst ausgeliefert, zurückgeworfen auf sich selbst, isoliert. Die Haut ist versteckt, möglicherweise gar nicht mehr vorhanden. Was sich unter der Schicht verbirgt, ist unklar. Eine Spirale die sich dreht, denn wenn die erste Schutzschicht deformiert ist, wenn man kein Gesicht mehr hat, wird einem dann noch Gehör geschenkt? Das Zentrum liegt in der Peripherie. Doch die Kommunikation über diese ist nicht mehr möglich, die Haut und mit ihr das Gesicht ist nicht länger dazu fähig, sich zu artikulieren oder Eindrücke aufzunehmen und darauf wiederum zu reagieren.
Performance, am 29.09.2009 ca 17:00
Fotos werden von verschiedenen Standpunkten aus gemacht von: Eva Debelak, Wolfgang Reinisch, Renate Mihatsch, Reni Hofmüller und Tamara Imlinger
Miriam Raggam filmt.
Bandage und helfende Hand: Manuela Ranner-Jauk
helfende Hand: I0hannes m zmölnig
Diesen allen ein großes Dankeschön.
FOTO: Reni Hofmüller
FOTO: Wolfgang Reinisch
FOTO: Eva Debelak
FOTO: Wolfgang Reinisch
Dokumentation innerhalb der Ausstellung "Dass es so weitergeht, ist die Katastrophe!"
Koproduktion ESC im LABOR und steirischer herbst
24.9. - 18.10.2009